RollCAD
Querwalzen zur Herstellung von Vorformen und Fertigformen
RollCAD ist eine grafisch-interaktive Konstruktionssoftware für Querwalzwerkzeuge, basierend auf elementaren Auslegungsregeln.
Das Querwalzen hat gegenüber anderen Walzverfahren besondere Vorteile. Es werden runde Walzteile erzeugt, diese jedoch mit hoher Querschnittsabnahme (bis 90 %) und steilen Kegelübergängen (bis 89 Grad). Die hohe Maßhaltigkeit mit engen Toleranzen, gute Form und Lagegenauigkeit qualifiziert das Verfahren auch zur Herstellung von Fertigteilen. Der Walzprozess arbeitet kontinuierlich, wodurch sich eine geringe Maschinen- und Werkzeugbelastung ergibt. Hierdurch lassen sich hohe Standzeiten der Werkzeuge erzielen. Zudem ist die Taktzeit relativ klein, wodurch sich das Verfahren für die Massenfertigung besonders eignet.
Die Verbreitung des Querwalzens war in der Vergangenheit noch eingeschränkt, weil die Walzwerkzeuge großflächig und komplex sind. Mit der Verbreitung mehrachsiger CNC-Fräsmaschinen und der direkten Stahlbearbeitung der Werkzeuge tritt dieser Punkt mehr in den Hintergrund, so dass für Querwalzen eine dynamische Entwicklung bevorsteht. Die Auslegung von Querwalzwerkzeugen ist dennoch kompliziert und an zahlreiche Auslegungsregeln gekoppelt.
Wir benutzen die Software RollCAD, welche die interaktive Konstruktion von Querwalzwerkzeugen unterstützt. Dabei werden sowohl die Technologie- als auch die Prozessparameter berücksichtigt und gleichzeitig die 3D-Geometrie der Walzteile und der Werkzeuge erzeugt. Die Software RollCAD ist bisher als Plugin-Tool für das CAD-System EUKLID verfügbar. Eine Stand-alone-Lösung mit eigener Geometrieerstellung ist in Arbeit. Diese wird ähnlich wie unsere Software VeraCAD für das Reckwalzen unter MS-Windows 10 laufen.
Bis zur Verfügbarkeit dieser Software bieten wir Ihnen die Durchführung von Konstruktionsdienstleistungen mit RollCAD an.
Konstruktionsdetails in Bildern veranschaulicht
CAD-Import
Eine 3D-Geometrie wird über eine Standard-Schnittstelle (IGES, VDAFS oder STL) importiert. Hieraus entsteht eine Massenverteilung mit deren Hilfe ein einfaches idealisiertes Walzteil erzeugt wird. Das Walzteil wird gespiegelt, um damit einen stabilen Querwalzprozess zu erzielen.
Manuelle Eingabe eines Querwalzteils
Alternativ wird das Querwalzteil im Fertigprodukt-Editor eingegeben
Auswahl des Werkzeugtyps Flachbacken- oder Rundbackenwerkzeug
Der Konstruktionsprozess startet immer mit der Auslegung des Flachbackenwerkzeugs. Danach wird die Werkzeugfläche auf einen Zylinder zum Rundbackenwerkzeug abgewickelt.
Kaliberplan
Der Kaliberplan entsteht im neuen Projekt automatisch. Er besteht aus dem "Fertigprodukt", sowie dem volumengleichen Augsgangsmaterial.
Konstruktion der Keilflächen
Die Form und Position der Keile wird manuell vorgegeben. Dies erfordert spezielles Know-how über die Querwalztechnologie.
Flachbacken- und Rundbackenwerkzeug
Nachdem alle Keile plaziert sind wird die 3D-Geometrie für beide Werkzeugtypen automatisch erzeugt.
Deformationsebene und Trennmesser
In den weiteren Konstruktionsschritten wird die Riffelung auf der "Alpha-Ebene" (Deformationsfläche rot markiert) angebracht, sowie die Trennmesser zum Abschneiden der Endstücke hinzugefügt.